🔎 Workshop-Beschreibung
In diesem ganztägigen Workshop wirst du mit der LEGO SERIOUS PLAY-Methode kreativ erkunden, wie demokratische Teilhabe in deiner Gemeinde funktioniert und wie sie gestärkt werden kann. Gemeinsam mit anderen Teilnehmenden entwickelst du bestmögliche Modelle für Teilhabe und erarbeitest konkrete Maßnahmen, die umsetzbar sind. Der Workshop fördert aktives Mitgestalten und sorgt dafür, dass jede Stimme gehört wird.
🗓️ Anlass
Demokratische Teilhabe ist ein Grundpfeiler für eine inklusive und gerechte Gesellschaft. Häufig fehlen jedoch die Strukturen und Gelegenheiten, um Bürger*innen aktiv in lokale Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Dieser Workshop hilft dir, durch partizipative Methoden Ideen zu entwickeln, wie demokratische Teilhabe in deiner Gemeinde gestärkt werden kann.
🌱 Relevantes SDG und Unterziel
SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Insbesondere Ziel 16.7: Teilhabe und inklusive Entscheidungsprozesse.
🎯 Ziel
- Verständnis für demokratische Teilhabe vertiefen.
- Partizipative Lösungsansätze für die eigene Gemeinde entwickeln.
- Bestmögliche Modelle für Teilhabe gestalten.
- Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung von Teilhabe planen.
⏱️ Format
Ganztägiger Workshop (ca. 8 Stunden)
👥 Max. Gruppengröße
18 Personen, aufgeteilt in 3 Tische mit je 6 Teilnehmenden.
📋 Detaillierter Ablaufplan
1. Einführung (30 Minuten)
- Begrüßung und Kurzvorstellung (max. 20 Sekunden pro Person)
- Ziele und Agenda vorstellen
- Einführung in das SDG 16.7: Teilhabe und inklusive Entscheidungsprozesse.
- Erklärung der LEGO SERIOUS PLAY-Methode: 100% Beteiligung aller zu 100% der Zeit.
2. Skills Building – Einführung in LSP (45 Minuten)
2.1 Der Turm (mit Window Exploration Bag)
- Frage: „Baue einen Turm mit der schwarzen Platte als Basis. Verwende nur die orangenen und grünen Steine. Beende den Turm mit einer Fahne.“
- Bauen (ohne Vorgabe)
- Teilen (je 1 Min pro Person): Am Turm eine Sache zeigen, die mit der teilenden Person zu tun hat.
- Reflektieren: Verständnisfragen ohne Interpretation.
Lernpunkt: Es gibt kein „falsches“ Modell. Die Bedeutung gehört allein der bauenden Person und bleibt unverändert. Vertrauen in die eigenen Hände und die Hand-Hirn-Achse: Zugriff auf unbewusstes Wissen.
2.2 Die Modifikation
- Frage: „Verändere deinen Turm so, dass er zeigt, was du an deiner Arbeit liebst.“
- Bauen (1,5 Min): Steine hinzufügen (mit dem Rest des eigenen Window Exploration Bags) oder wegnehmen.
- Teilen (je 3 Min pro Person)
- Reflektieren
3. Hauptrunde 1 – Aktuelle Teilhabe in der Gemeinde (60 Minuten)
- Frage: „Was macht die demokratische Teilhabe in deiner Gemeinde momentan aus? Welche Aspekte hat sie? Wie fühlt sie sich an? Was sind ‚merkwürdige‘ Dinge daran? Baue ein Modell, das uns dazu etwas erzählt.“
- Bauen (8 Min)
- Teilen (je 2 Min pro Person)
- Reflektieren: Verständnisfragen ohne Interpretation.
Landschaft (30 Minuten)
- Modelle anordnen: Die Einzelmodelle in einem selbstmoderierten Prozess sinnvoll anordnen. Kriterien für die Anordnung entscheidet die Gruppe gemeinschaftlich. Achtet auf ausreichend Abstand (z. B. eine Handbreit).
- Konsent finden: Alle müssen mit dem Ergebnis leben können und die Landschaft erklären können.
- Präsentation: Die Landschaft wird mit allen anderen geteilt. Mit dem Finger zeigen, was erklärt wird.
- Reflektieren: Vertiefungsfragen sind erlaubt. Kein Feedback!
4. Hauptrunde 2 – Bestmögliche Teilhabe (90 Minuten)
- Frage: „Baue ein Modell, das zeigt, wie demokratische Teilhabe bestmöglich gestaltet werden kann.“
- Bauen (10 Min)
- Teilen (bis zu 5 Min pro Person)
- Reflektieren: Verständnis- und Reflexionsfragen ohne Interpretation.
Gemeinschaftliches Modell (60 Minuten)
- Aspekte auswählen: Jede Person wählt wesentliche Aspekte aus ihrem Einzelmodell aus.
- Zusammenfügen: Die Gruppe fügt die Aspekte in einem selbstmoderierten Prozess zu einem Gemeinschaftlichen Modell zusammen. Eine zusammenhängende Erzählung entwickeln. Fehlende Teile dürfen hinzugebaut werden.Die Bedeutung einzelner Aspekte bleibt exakt erhalten.
- Präsentation üben: Alle üben die gemeinschaftliche Erzählung, sodass alle präsentieren können.
- Präsentation: Das Gemeinschaftliche Modell wird allen anderen präsentiert. Mit dem Finger zeigen, was erklärt wird. Vertiefende Fragen sind erlaubt. Kein Feedback!
5. Hauptrunde 3 – Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung (90 Minuten)
- Frage: „Baue ein Modell, das zeigt, welche konkreten Schritte notwendig sind, um diese bestmögliche Teilhabe zu verwirklichen.“
- Bauen (5 Min)
- Teilen (je 2 Min pro Person)
- Reflektieren: Verständnisfragen ohne Interpretation.
Landschaft erstellen mit NOW-HOW-WOW-Matrix (60 Minuten)
- Modelle anordnen: Einzelmodelle werden anhand der NOW-HOW-WOW-Matrix angeordnet:
- NOW: Sofort umsetzbare Maßnahmen.
- HOW: Maßnahmen, die Planung erfordern.
- WOW: Innovative, langfristige Ideen.
- Konsent finden: Alle müssen mit der Anordnung leben können.
- Präsentation: Die Landschaft wird präsentiert. Mit dem Finger zeigen, was erläutert wird.
- Reflektieren: Vertiefungsfragen sind erlaubt. Kein Feedback!
6. Abschluss und Reflexion (30 Minuten)
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Feedbackrunde
🛠️ Methoden
- LEGO SERIOUS PLAY: Kreatives Denken und visuelle Reflexion.
- Reflexion und Dialog: Klärende Fragen und Austausch.
- NOW-HOW-WOW-Matrix zur Priorisierung der Maßnahmen.
📦 Materialien
- Window Exploration Bags (1 pro Person)
- Option 1: 2 x LEGO SERIOUS PLAY Identity & Landscape Kit
- Option 2: Pro Person 1 x LEGO SERIOUS PLAY Starter Set
- Zusätzlich: Flipcharts, Marker, Moderationskarten, Timer
✅ Erwartete Ergebnisse
- Visualisierte Modelle zur aktuellen Teilhabe und zur bestmöglichen Teilhabe.
- Gemeinschaftliche Modelle und Landschaften mit konkreten Maßnahmen, sortiert anhand der NOW-HOW-WOW-Matrix.
- Dokumentation:
- Videos der Präsentationen der Landschaften und Gemeinschaftsmodelle.
- Fotodokumentation der Modelle und Flipchart-Notizen.
📝 Hinweise zur Facilitation
- Mit den Händen denken: Ermutige die Teilnehmenden, unverzüglich mit dem Bauen zu beginnen. „Lass deine Hände denken“ oder „Vertraue deinen Händen“.
- Konsent-Prinzip: Stelle sicher, dass Entscheidungen im Konsent getroffen werden – es gibt keine schwerwiegenden, begründeten Einwände gegen das Ergebnis.
- Finger zeigen: Beim Präsentieren immer mit dem Finger auf das Modell zeigen, um klar zu machen, was erklärt wird.
- Keine Interpretation: Während der Reflexion nur Verständnisfragen stellen – kein Feedback oder Bewertungen.
- Ruhige Reflexionsphasen: Gib Zeit zur Reflexion und ermutige zu Stille, um Gedanken zu ordnen.
- Ermutigung zur Kreativität: Fördere unkonventionelle und „merkwürdige“ Ideen – sie können zu innovativen Lösungen führen.
Lizenz
Gemeinsam gestalten: Demokratische Teilhabe in der Gemeinde stärken mit LEGO SERIOUS PLAY by Mike Breitbart & Sven Golob is licensed under CC BY-SA 4.0