Workshop 3: mit Susanne Neunes Effectuation erforschen, anwenden & umsetzen

Effectuation ist der dritte Zugang, den wir im FutureLab, dem Hessencampus-Projekt zur Förderung transformativen Lernens in der Erwachsenenbildung, erforschen wollen. Mit Hilfe ausgewählter Formate aus dieser Management- und Innovationsmethodologie werden die Teilnehmenden innovative Ansätze zur Förderung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung entwickeln.

Zur Methode

Was ist Effectuation?

Effectuation ist eine Denk- und Handlungsweise, die besonders in unsicheren und dynamischen Kontexten effektiv ist. Sie stützt sich auf die Prinzipien der Mittelorientierung, des leistbaren Verlustes, der Nutzung von Zufällen und der Partnerschaftsbildung. Anstatt zu versuchen, die Zukunft vorherzusagen, nutzt Effectuation das, was bereits vorhanden ist – wer Sie sind, was Sie wissen, und wen Sie kennen – um neue Möglichkeiten zu schaffen​.

Prinzipien von Effectuation

  1. Mittelorientierung: Starten Sie mit dem, was Sie bereits haben. Ihre Persönlichkeit, Wissen und Netzwerk sind die Ausgangspunkte.
  2. Leistbarer Verlust: Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie sich leisten können zu verlieren, statt was Sie zu gewinnen hoffen.
  3. Nutzung von Zufällen: Sehen Sie unvorhergesehene Ereignisse als Gelegenheiten, nicht als Hindernisse.
  4. Partnerschaften bilden: Kooperieren Sie mit anderen, die sich selbst in das Projekt einbringen wollen und können​.

Wie funktioniert Effectuation?

Effectuation beginnt mit einem Anlass zum Handeln. Durch das Einbeziehen von Stakeholdern und das fortlaufende Anpassen an neue Umstände entwickelt sich ein dynamischer Prozess, der Schritt für Schritt zu konkreten Ergebnissen führt. Dieses Vorgehen ermöglicht es, in der Unvorhersehbarkeit nicht nur zu überleben, sondern auch zu florieren​.

Warum ist Effectuation relevant für die Erwachsenenbildung?

In der Erwachsenenbildung, wo oft schnell auf Veränderungen reagiert werden muss und lineare Lehrpläne nicht immer auf die Bedürfnisse jedes Lernenden eingehen können, bietet Effectuation eine flexible und adaptive Methodik. Sie erlaubt Lehrkräften und Bildungsmanagern, kreativ auf die dynamischen Anforderungen des Bildungsmarktes zu reagieren und Kurse oder Curricula anzupassen, die die Teilnehmer aktiv mitgestalten können.

Anwendung von Effectuation in Ihrer Organisation

Möchten Sie lernen, wie Sie Effectuation in Ihrer Bildungsarbeit oder Organisation implementieren können? Nutzen Sie die Gelegenheit, sich für einen unserer Workshops anzumelden und erlernen Sie diese innovative Methode aus erster Hand.

Effectuation eignet sich besonders gut für Projekte und Bildungsinitiativen, die in unsicheren Umgebungen operieren, wo herkömmliche Planungsmethoden an ihre Grenzen stoßen. Durch den Einsatz von Effectuation können Sie die Resilienz und Adaptivität Ihrer Bildungsprojekte stärken und gleichzeitig innovative Lösungen entwickeln, die direkt auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zugeschnitten sind.

Die Liberating Structures live erforschen, anwenden & umsetzen

Die meisten Verfahren zur Zukunftsgestaltung beginnen mit Analyse und Planung. Wenn wirklich neue Wege beschritten werden sollen, gilt jedoch vor allem eines: Losgehen. Insbesondere dann, wenn sich vorab nicht sagen lässt, welcher Weg nun der Richtige ist. Wie neue Wege gehen und kreative Ideen umsetzen, ohne Kopf und Kragen zu riskieren?

Wir finden es gemeinsam raus. Am ersten Tag widmen wir uns der Theorie rund um die Effectuation Forschung, immer wieder unterbrochen mit dem Bezug in die Praxis, z.B. werden wir gemeinsam erleben, wie sich unterschiedliche Zukünfte oder Kokreation anfühlen. Ziel des ersten Tages ist es, Expert*in für die eigenen Ressourcen zu werden.

Am zweiten Tag gehen wir ins Tun und erleben den “Marktplatz der Macher*innen”. Dieses Format basiert auf der Effectuation-Logik, nach der erfahrene Unternehmerinnen unter Ungewissheit neue Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen und Märkte kreieren. In einem mehrstufigen Prozess werden vorhandene Mittel erhoben und daraus handlungsorientierte Vorhaben („Schnellboote“) entwickelt. Unter geschickter Ausnutzung des Ungeplanten können Boote, die in Richtung Indien losstarten, durchaus Amerika entdecken.

Am 09./10. Oktober 2024 in Darmstadt

Referent*in

Susanne Neunes, Organisationsentwicklerin für Klein- und Mittelständische Unternehmen

Susanne ist Organisationsentwicklerin und gestaltet Veränderungen in KMUs, das macht sie praxisnah und nachhaltig.
Ihre bevorzugten Formate sind Supervision, Coaching und erlebnisorientierte Workshops wie z.B. die 3D-Welten, das Unternehmerische Kochen oder der Marktplatz der Macher. Sie besitzt über 20 Jahre Berufserfahrung in den unterschiedlichsten Kontexten.